Die moderne Alchimistin
Victoria Lorenz (32) ist ausgebildete Kräuterpädagogin, Managerin für angewandte Gesundheitswissenschaften und liebt gesundes Essen. Auf ihrem Küchentisch verarbeitet sie essbare Kräuter, Pflanzen und sogar Bäume – zum Beispiel gibt es bei ihr delikate Fichtenbutter, eingelegte Kiefernzapfen und Tannenoxymel, ein echter natürlicher Booster fürs Immunsystem.
KockKiez hat mit ihr gesprochen, in unserer Reihe: 3 Fragen an …
3 Fragen an … Victoria Lorenz
• Was ist das „Superfood“ für kalte Wintertage?
Da hält die Natur so einiges für uns bereit. Zu meinen Superfood-Heldinnen zählt eine Pflanze, die direkt vor unserer Haustür wächst und ganz zu Unrecht ein angestaubtes Image hat: Die Hagebutte. Die kennen viele vom eher fad schmeckendem Jugendherbergstee und deshalb wird sie häufig ignoriert. Dabei braucht sich die Hagebutte überhaupt nicht zu verstecken, denn sie zählt zu den größten Vitamin C Lieferanten und wächst direkt vor unserer Haustür. Sie lässt sich beispielsweise als Marmelade schmackhaft zubereiten und hängt bis in den tiefsten Winter leuchtend rot an den Büschen. Also einfach mal rausgehen und pflücken.
• Was sind Deine persönlichen Lieblingskräuter, Gewürze und Dein Lieblingsessen?
Unter den Wildkräutern ist mein Liebling definitiv die Brennnessel. Ich schätze ihren großartigen Geschmack und ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Der Giersch geht auch immer und im Herbst haben es mir tatsächlich die Eicheln angetan. Die wenigsten wissen, dass man diese mit der richtigen Verarbeitung sehr gut essen kann. Tipps und Rezepte dazu wird es in meinem neuen Buch geben. Bei Gewürzen greife ich sehr gerne auf Koriandersamen und Kreuzkümmel zurück. Lieblingsessen? Ich bin ein großer Fan von fermentierten Lebensmitteln, daher liebe ich zum Beispiel ein gutes Sauerteigbrot mit etwas hausgemachtem Kimchi.
• Hast Du einen Lesetipp für uns?
Für alle, die sich mal einen kleinen Überblick verschaffen möchten, empfehle ich ein Buch, das ich selbst immer wieder gerne zur Hand nehme: Bäume in Küche und Heilkunde von Karin Greiner. Dies beinhaltet umfassendes Basiswissen mit vielen Rezeptideen.
Einblicke ins Buch “Nadel. Baum. Küche.”
von Victoria Lorenz, vildvuchs
„Alle unsere Sinne werden stimuliert, man kann den Wald sehen, fühlen, hören, riechen und ja, man kann ihn auch schmecken. Das Gefühl und das Aroma eines Waldspaziergangs einzufangen und auf den Teller zu bringen, dass wird durch die kulinarische Verarbeitung von essbaren Nadelbäumen erreicht.“ Zitat aus dem Vorwort.