Was taugen Zuckeralternativen? Hier einige im Überblick…
Wenn wir Zucker maßvoll zu uns nehmen, die empfohlene Höchstmenge von 25g pro Tag nicht überscheiten, desto besser und auch gesünder. Doch wie verhält es sich mit den Zuckeralternativen und woraus bestehen diese?
Xylit, auch unter dem irreführenden Namen Birkenzucker bekannt, wird aus Maiskolben, Stroh und Harthölzern und nicht etwa aus Birkenholz hergestellt.
Erythrit kommt in geringen Mengen natürlicherweise auch in Obst und Gemüse sowie in Käse vor. Größere Mengen werden mit Hilfe von Pilzen aus Kohlenhydraten wie Glukose oder Saccharose hergestellt. Der Vorteil dieser Zuckeraustauschstoffe ist, dass sie wie Fruktose keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben und keine Karies fördern; sie stehen jedoch unter Verdacht, die Darmmikrobenvielfalt zu minimieren.
Bei Verwendung größerer Mengen, die man schnell erreicht, wenn man die Dosierung für Xylit und Erythrit wie für Zucker verwendet, können Blähungen auftreten.
Stevia, Kokosblütenzucker, Ahornsirup und Agavensaft schneiden logischerweise unter dem Aspekt des ökologischen Fußabdrucks schlecht ab.
Der Stevia-Hype hat sich mittlerweile gelegt, wofür wahrscheinlich der hohe Preis, die relativ langsam einsetzende Süße und der etwas bittere Beigeschmack verantwortlich sind. Die zugesprochenen Heilwirkungen (blutzuckersenkend, und entzündungshemmend etc.) konnten bis dato nicht wissenschaftlich belegt werden.
Agavendicksaft hat eine hohe Süßkraft, bedingt durch den hohen Fruktosegehalt. Die Nachteile der Fruktose wurden bereits deutlich beschrieben.
Ähnlich wie der Agavendicksaft entsteht der Ahornsirup durch Verdampfen des Ahornsaftes.
Aus 40 l Ahornsaft entsteht ein Liter Ahornsirup, der wiederum zum großen Teil aus Saccharose besteht.
Ein weiteres gemeinsames Problem haben jedoch alle genannten Zuckeralternativen:
Sie arbeiten nicht gegen den Gewöhnungseffekt im Gehirn. Wenn wir Zucker zu uns nehmen, wird ein Belohnungsmechanismus im Gehirn aktiviert – schließlich benötigt es Zucker als Energielieferant zum Überleben.
Wenn wir viel Süßes essen, gewöhnen wir uns daran und empfinden ein noch größeres Verlangen nach Zucker, um den gleichen Belohnungseffekt zu erfahren.
Das Resultat: Wir nehmen immer mehr Zucker zu uns. Dieser Kreislauf wird durch die Zuckeralternativen und -austauschstoffe, die ja oftmals sehr viel süßer als Zucker erscheinen, nicht unterbunden, sondern eher noch befeuert.
Was bedeutet das unterm Strich? Wie können wir unseren persönlichen Zuckerverbrauch reduzieren?
Auf Fertiggerichte verzichten, zumindest deutlich einschränken ist ein ganz wichtiger Schritt. Jeder sollte seinen Umgang mit dem Lebensmittel Zucker überprüfen und versuchen, so wenig wie möglich davon in seinem Alltag zu verwenden. Am Ende wird es noch mehr als genug sein. Der genaue Blick auf die Inhaltsangaben der Verpackung von Fertiggerichten sollte reichen, um zu sehen, wie ungesund diese sind und jeden dazu bringen, diese nicht zu kaufen.
Das Reduzieren und vielleicht auch gänzliche Verbannen von Fertiggerichten, Fruchtjoghurts, Frühstücksflocken, Dips und Soßen aus dem Supermarkt wäre eine erste, sehr sinnvolle Maßnahme. Auf dem Speiseplan sollten auch keine gesüßten Getränke wie Sport- und Energy-Drinks, Limonade, Fruchtsäfte und Fertig-Smoothies aus dem Supermarkt oder auch aus dem Restaurant sein. Denn meist bestehen diese aus Fruchtkonzentrat, künstlicher Süße und künstlichen Aromen.
Viel besser ist es, selbst zum Kochlöffel oder zur Backform zu greifen. Selbstgekochtes oder -gebackenes mit guten, gesunden Produkten und mit dem Prinzip „Weniger Zucker ist mehr!“ ist immer ein großartiger Beitrag zur gesunder Ernährung und zu mehr Lebensfreude!