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Faszination Biodynamie

Warum faszinieren mich die biodynamisch Arbeitenden?

Biodynamie! Mein Gott, welche Reaktionen hat dieses Wort vor nicht allzu langer Zeit ausgelöst. Schon wenn man nur „Bio“ sagte und auch meinte, wurde man fast umgehend zu den Gspinnerten im Lande gezählt, zum Feind des Fortschritts erklärt, zum Bremsklotz einer „modernen“ Agrarwirtschaft. 

Das freilich hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Mit beispielhaften Initiativen von immer mehr Landwirten hat ein „Zurück zur Natur“ eingesetzt, dem sich heute immer mehr Verbraucher und inzwischen sogar Politiker anschließen.

Ich habe, seitdem ich mich intensiv mit allen Aspekten des Weinbaus beschäftige, viele Winzerinnen und Winzern kennengelernt, die biodynamisch arbeiten und die ich teilweise auch in meinem Buch „Von der Freiheit den richtigen Wein zu machen“ beschreibe: 

Faszinierende Persönlichkeiten, die mit unglaublicher Neugier unterwegs sind und in erster Linie an der Eigenart, ja an der „Individualität“ ihres natürlichen Produkts interessiert sind. Jeder hat einen individuellen Zugang zur Biodynamie, ohne Dogma.

Landwirte, die sich unabhängig machen von den Empfehlungen der Agrarindustrie, von den Spritzmittel-Apps und der Mail aus dem nächsten Labor. Die auf ihren Boden „hören“, ihm jegliche Giftzufuhr versagen, ihren eigenen Sinneseindrücken vertrauen und erkennen wollen, was Sonne und Mond den Reben zu sagen haben. Die ihrem Wein Zeit geben, sich keinen Messeterminen beugen und dabei mutig sind, wirtschaftliche Risiken einzugehen.

Dass diese großartigen Menschen auch in vielen Höfen, in der Viehzucht, im Gemüseanbau etc. und in der Gastronomie tätig sind und durchweg eine höhere Arbeitsbelastung haben als die große Mehrheit unserer Bevölkerung von Flensburg bis Unterammergau, macht sie für mich zu Pionieren einer nachhaltigen Lebensweise. Zu Menschen, die mich faszinieren, weil sie alle ein „Projekt Zukunft“ verkörpern, das in unseren Zeiten selten geworden und damit etwas besonders Schönes ist.

Romana

Versprüht pure Lebens- und Weinfreude: Romana Echensperger, u. a. Master of Wine und Weinjournalistin
Romana Echensperger
Romana Echensperger

Ihre Kolumne greift zeitgemäße Themen auf. Sie schreibt vor allem über Biodynamie, ökologische Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und natürlich über die leidenschaftlichen Winzer. Sie schätzt – wie auch wir – die enorme Vielfalt der Natur, alle Lebewesen sowie Bio-Lebensmittel, Qualität und eine gesunde Ernährung.

Die gebürtige Bayerin arbeitete als Chef-Sommelière in verschiedenen Spitzenrestaurants wie beispielsweise der 3-Sterne-Gastronomie in Bensberg. 2011 machte sie sich selbständig. Dabei blieb sie ihrer Leidenschaft, dem Wein, treu. Seit 2015 ist sie „Master of Wine“ und hat damit die anspruchsvollste und umfassendste Ausbildung im Weinbusiness weltweit genossen.

Heute arbeitet sie als Beraterin sowie Ausbilderin für Kunden aus dem In- und Ausland. Zudem schreibt sie als Weinjournalistin regelmäßig für deutsche und niederländische Magazine, hat eine eigene Kolumne bei den Tageszeitungen des DuMont Verlages und gestaltet für das Deutsche Wein Institut regelmäßige Workshops über die vielen Facetten des deutschen Weines.

Für ihr Buch "Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen" begleitete sie über einen Zeitraum von zwölf Monaten zwölf Spitzenweingüter und beleuchtete so die biodynamische Bewirtschaftung von unterschiedlichen Seiten und porträtiert Winzer und deren Weine.

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