Philipp Isele vom Weingut St. Remigius / Kaiserstuhl über den Wein-Jahrgang 2022
Der Sommer 2022 war geprägt durch Trockenheit und Hitze. Die Deutschen Weinanbaugebiete mussten eine Hitzeperiode über acht Wochen ohne nennenswerten Niederschlag überstehen. Das bedeutete für die meisten Winzer viel zusätzliche Arbeit im Weinberg. Sie waren gezwungen die Blattbegrünung im Weinberg kurz zu halten und durch das Auslegen von Stroh die Rebstöcke an den Wurzeln vor der Sonne zu schützen. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt, weiß Winzer Philipp Isele vom Weingut St. Remigius zu berichten.
Die Lese des Weinguts St. Remigius begann Ende August und dauerte bis Mitte September. „Die Qualität des Lesegutes war sehr gut und mit der Menge, 6.000 Liter pro Hektar, sind wir absolut zufrieden!“, verrät Philipp Isele von der diesjährigen Traubenlese. „Der Preisanstieg – besonders getrieben durch die Energiekosten – sind natürlich nicht wegzudiskutieren. Auch die Verpackung, Flaschen, Deckel usw. werden spürbar teuer werden“, sagt der 35-jährige Weingutsleiter und ergänzt: „Den Preis pro Flasche werden wir anheben müssen. Noch spüren wir keine Rückgänge im Verkauf, aber das kann sich natürlich schnell ändern.“
Kurzportrait: Philipp Isele
Welche drei Worte beschreiben Sie am besten?
Bodenständig, gradlinig, unkompliziert.
Worauf kommt es Ihnen beim Weinanbau an?
Gutes Handwerk im Weinbau, Nachhaltigkeit gegenüber den Ressourcen Wasser und Boden, sauberes Arbeiten und den Dingen im Weinkeller Zeit lassen – insbesondere Gärung und Reifung.
Was macht für Sie die Faszination des Winzerberufs aus?
Bei jeder Tätigkeit habe ich immer die guten Produkte im Kopf, die wir herstellen. Für mich ist es ein Geschenk und Ansporn alles von der Traube bis zum fertigen Wein selbst machen zu dürfen.
Sehen Sie aktuell gewisse Weintrends und Genussvorlieben?
Der Trend beim Weißwein geht sicher zu den etwas leichteren Weinen. Die Konsumenten sind etwas sensibler geworden was den Alkoholgehalt eines Weines angeht. Wir arbeiten jedoch so, dass das nicht an erster Stelle steht. Die Stilistik unseres Weingutes steht an erster Stelle.
Wie sieht die Zukunft des deutschen Weins aus?
Ich hoffe gut. Wir haben sicher durch Nachhaltigkeit, Regionalität und zuallererst guten Produkten viele in Deutschland, aber auch international erreicht. Der Weg muss fortgesetzt werden.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Verständnis für die aufwendige Arbeit im Weinberg und das Handwerk. Eine gute Flasche Wein hat nun mal ihren Preis.
Haben Sie ein Lieblingskochbuch, Lieblingsweinbuch?
- Kochbuch: „Ich helf Dir kochen“
- Weinbuch: „Der große Johnson“